Die Qualitätsweine Umbriens wurden 1962 mit Giorgio Lungarotti geboren. Er brachte in jenem Jahr sein Familiengut in Torgiano auf einen neuen Kurs. Giorgio Lungarotti hatte einen Traum. Er wollte dem Weinbau seiner Region eine klare Stimme geben. Damals zeigte die landwirtschaftliche Kultur Umbriens ein ausdrucksloses und verschwommenes Gesicht und war zudem wenig lukrativ. Dank dem Einsatz von Lungarotti erwachte der Ort Torgiano aus seinem Dornröschenschlaf. Das Jahr 1968 brachte die DOC- und das Jahr 1990 die DOCG-Klassifizierung für die roten Riserva-Weine. Später nahm auch die Region um Montefalco an dieser Entwicklung teil. Für die Renaissance dieses Weinbaugebietes setzte sich Giorgio Lungarotti mit Enthusiasmus und nicht nur für eigene Zwecke ein. Denn zu diesem Zeitpunkt (1974) besass er dort keinerlei Land. Er wünschte sich lediglich, dass Umbrien endlich sein wahres Potenzial entfalten könne.
Giorgio Lungarotti war ein aufklärerischer und geistreicher Mann. Das Gut Lungarotti ist Ausdruck seiner Willenskraft. Zugleich gehört es dank der drei Frauen, die nach seinem Tode die Leitung übernahmen, zu den „weiblichsten“ Gütern Italiens. Während der kulturelle Bereich mit dem Museum unter der Führung seiner Witwe Maria Grazia steht, liegen die technischen und unternehmerischen Funktionen in den Händen der Töchter Chiara Lungarotti und Teresa Severini.
