St. Magdalene Distillery
1797 von Sebastian Henderson gegründet
Auch bekannt als Linlithgow Distillery. In den 1810er mit Bonnytown Distillery zusammen gelegt.
St Magdalene – Die verlorene Legende von Linlithgow
Die ehemalige Brennerei St Magdalene, auch unter dem Namen Linlithgow bekannt, war einst eine bedeutende Destillerie in bester Lage zwischen dem Union Canal und der Eisenbahnlinie. Sie verfügte nicht nur über eigene Gleisanschlüsse, sondern auch über einen eigenen Hafen, an dem Kohle und Koks zum Befeuern der Brennblasen entladen wurden. Für Kühlzwecke nutzte man das Wasser des Kanals, während Prozesswasser aus einem artesischen Brunnen auf dem Gelände stammte.
Zum Zeitpunkt der Übernahme durch DCL war St Magdalene eine grosse Anlage mit 14 Gärbottichen, fünf Brennblasen (zwei für Wash, drei für Low Wines), drei Worm Tubs, 19 Lagerhäusern und einer Jahreskapazität von über 1 Million Litern Alkohol. Whisky-Autor Alfred Barnard besuchte die Destillerie im späten 19. Jahrhundert und bemerkte damals schon „sehr alten“ Whisky aus den Jahren 1875 und 1877 – heute wären selbst er über die Rarität und das Alter einiger noch existierender Fässer überrascht.
Obwohl der grösste Teil der Produktion in Blends floss, wurde St Magdalene von unabhängigen Abfüllern unter den Namen St Magdalene und Linlithgow abgefüllt. Auch Diageo brachte zwei Rare Malts Editions in den 1990er-Jahren heraus: ein 23-jähriger Jahrgang 1970 und ein 19-jähriger aus 1979. 2004 folgte eine 30-jährige Linlithgow-Abfüllung als Teil der Special Releases.
Heute lebt die Legende von St Magdalene nur noch in wenigen, seltenen Flaschen weiter – stumme Zeugen einer grossen Vergangenheit.